Ver- und Entsorgung Wasserumgang

Vom richtigen Umgang mit Trinkwasser - Das Wasserwerk der Stadt Barntrup informiert

Vom richtigen Umgang mit Trinkwasser - Warum und wie?

Wasser ist nach der Luft zum Atmen die wichtigste Lebensgrundlage nicht nur des Menschen. Wasser ist weltweit - im Gegensatz zu Erdöl oder Erdgas - auf der Erde unerschöpflich. Trinkwasser ist dagegen nicht im Überfluss vorhanden, denn es muss eine bestimmte Qualität aufweisen, gesammelt und zu uns geleitet werden. Steigender Verbrauch infolge fortschreitender Industrialisierung und Produktion neben den gehobeneren Zivilisationsansprüchen haben teilweise zum Absinken der Grundwasserspiegel geführt.

Trinkwasser, unser Lebensmittel Nr. 1, dass durch nichts zu ersetzen ist, scheint knapp zu werden. Das Wassersparen findet Eingang in Gesetze und politische Programme. Die Entwicklung der Zivilisation hat das Trinkwasser zu einem Element werden lassen, mit dem sparsam umgegangen werden muss.

Durch steigenden Verbrauch und sinkende Grundwasserstände (aber auch durch Verunreinigungen des Grundwassers) werden immer tiefere und teurere Bohrungen und große und lange Leitungen (Stuttgart wird bereits seit langer Zeit aus dem Bodensee versorgt) notwendig, um die Bevölkerung mit dem "kostbaren Nass" zu versorgen. Diese Entwicklung belastet auch Ihren Geldbeutel!

Aber auch unsere Nachkommen wollen und müssen (trotz sinkender Grundwasserstände und Gewässerverunreinigungen) zukünftig qualitativ und quantitativ ausreichendes Trinkwasser zur Verfügung haben, so dass wir alle heute schon dafür sorgen müssen. Unsere Enkel werden es uns danken.

Ist Ihnen eigentlich bewusst, wie viel des kostbaren Trinkwassers jeder Bundesbürger an einem Tag verschwendet? 140 - 150 Liter! - von dieser Menge jedoch nur 3 - 4 Liter für Essen und Trinken.

Der tägliche Wasserge (Ver-)brauch setzt sich in etwa wie folgt zusammen:

TätigkeitWasserverbrauch in Liter
Toilettenspülung46 - 48 Liter
Baden und Duschen44 - 45 Liter
Wäschewaschen17 - 18 Liter
Körperreinigung9 Liter
Geschirrspülen9 Liter
Wohnungsreinigung6 Liter
Essen und Trinken3 - 4 Liter
Gartenpflege6 Liter
Autopflege3 Liter
Sonstiges2 Liter

Diese Zahlen zeigen, wo am ehesten und am meisten Wasser und somit auch gleichzeitig teures Abwasser gespart werden kann: bei der Toilettenspülung und im Bad.

Toilettenspülung

Da rauschen in WC´s aus veralteten Spülkästen bei jedem Spülvorgang neun Liter wertvolles Trinkwasser in den Abfluss (rund ein Drittel des täglichen Gesamt-Trinkwasserbedarfs). Ein 4-Personen-Haushaft verbraucht durch diese verschwenderischen WC-Spülungen bis zu 180 Liter Wasser pro Tag.

Man kann durch neuentwickelte Spartasten einen Spareffekt erzielen: Sie können nachträglich in Toiletten mit tiefhängenden Spülkästen eingebaut werden. Durch diese neuen Systeme wird der Wasserverbrauch der Toilette um etwa ein Drittel verringert, es können stufenlos zwischen 1 und neun Liter (je nach Größe des "Geschäftes") gedrückt werden.

Darüber hinaus gibt es WC-Kombinationen mit aufgesetzten Spülkästen, die aufgrund einer veränderten Konstruktion des WC-Beckens grundsätzlich mit sechs Litern Spülwasser auskommen. Das WC kann außerdem ein wahrer Wasservergeuder sein. Wenn Sie im Toilettenbecken ein dauerndes Rinnsal entdecken, so kann es an schadhaften Teilen im Spülkasten wie Schwimmer, Glocke oder Dichtung liegen.

Am besten den Schaden sofort beseitigen oder durch einen Sanitär-Installateur beheben lassen. Durch solch ein Rinnsal können in manchen Fällen in der Stunde über 20 Liter, am Tag also ca. 500 Liter ablaufen. Im Jahr wären das 180.000 Liter. Diese Menge entspricht dem Jahresverbrauch von Trinkwasser einer vierköpfigen Familie im Haushalt.

Baden und Duschen

Viele schätzen ein ausgiebiges Wannenbad. Dabei kostet es erheblich mehr als zu duschen. Immerhin etwa dreimal soviel - wenn man das Duschen nicht übertreibt. Vergleich: Für ein Wannenbad verbraucht man durchschnittlich 150 Liter Wasser. Für 5 Minuten duschen benötigt man jedoch nur 50 Liter (aber wer duscht schon 5 Minuten lang?).

Vergessen Sie dabei auch nicht den erhöhten Energieverbrauch, denn Warmwassersparen heißt auch Energiesparen. Und wenn Sie dann noch Einhand-Armaturen mit eingebauten Durchflußmengen-Begrenzern (sie erlauben eine gradgenaue Temperaturwahl) verwenden, sparen Sie viel Wasser durch das Wegfallen des ansonsten langen Einstellens der gewünschten Temperatur. Thermostat-Mischbatterien sind ideal: Die gewünschte Wassertemperatur lässt sich anhand einer Skala einstellen - für das Öffnen und Schließen ist nur ein Handgriff erforderlich. Die eingestellte Temperatur bleibt konstant, auch wenn andere Wasserhähne betätigt werden.

Brauseköpfe mit einer verbesserten Verteilung des Wasserstrahls sparen zusätzlich weitere 50 % der sonst benötigten Wassermenge. Auch beim Einseifen unter der Dusche muss das Wasser nicht weiterlaufen. Hier sind Selbstschluß-Armaturen hervorragend geeignet: Nach Ablauf einer vorprogrammierten Laufzeit wird die Wasserzufuhr hier automatisch unterbrochen.

Aber auch in den anderen Bereichen lässt sich der Wasserverbrauch noch reduzieren:

Wäschewaschen

Verbesserte Technik hat dazu geführt, den Wasser- und Stromverbrauch der neuen Haushaltsgeräte seit 1960 um ca. 50 % zu senken. Die Anschaffung eines neuen Gerätes lohnt sich also in vielen Fällen. Sie sparen Geld und schonen gleichzeitig die Umwelt.

Aber auch mit dem richtigen 'Waschverhalten" können Sie Wasser, Abwasser und Energie sparen:

  • Kaufen Sie nur noch Geräte mit niedrigem Wasser- und Energieverbrauch
  • vergleichen Sie die Herstellerangaben (es lohnt sich!)
  • Waschen Sie nur, wenn die Waschmaschine voll ist (zweimal eine halbe Maschine ist teurer als einmal eine volle Maschine)
  • Beim Waschen kommen Sie durch häufigere Verwendung des 60 °C Waschganges anstelle des Waschvorganges für Kochwäsche mit einer wesentlich geringeren Wassermenge aus.
  • Vielfach kann man auch auf das Vorwaschprogramm verzichten (das nur bei stark verschmutzter Wäsche erforderlich ist), was eine weitere Einsparung mit sich bringt
  • Verwenden Sie bei gering verschmutzter Wäsche das Kurz- oder Sparprogramm.

Tipp: Schauen Sie in die Betriebsanleitung der Waschmaschine oder fragen Sie Ihren Händler, ob evtl. auch zusätzlich ein direkter Anschluss an die Warmwasserleitung möglich ist; Sie sparen hierbei die Energie für das Erwärmen des Waschwassers.

Geschirrspülen

Achten Sie beim Kauf einer Geschirrspülmaschine auf niedrige Wasser- und Stromverbrauchswerte. (moderne Geschirrspüler benötigen unter 20 Liter pro Spülgang). - Nehmen Sie nur das voll beladene Gerät in Betrieb. - Verwenden Sie bei gering verschmutztem Geschirr das Kurz- oder Sparprogramm. - Heizen Sie Wasser - z.B. beim Geschirrspülen per Hand - nicht über die benötigte Temperatur hinaus auf, also nicht heißes Wasser zapfen und kaltes zumischen, sondern gleich die benötigte Warmwasser-Temperatur mit Einhebel- und Thermostatarmaturen wählen.

Körperreinigung - und pflege

Zähneputzen ist wichtig. Dabei unablässig den Wasserhahn geöffnet zu lassen, ist allerdings höchstens bequem - aber längst nicht erforderlich. Brauchen Sie beim Zähneputzen unbedingt warmes Wasser? Auch so wird häufig zu viel Wasser vergeudet.

Es gibt noch viele Menschen, die eine Naßrasur bevorzugen. Sie sollten nicht vergessen, den Hahn während des Rasierens zu schließen, wenn kein Wasser benötigt wird.

Auch beim Haarewaschen muss das Wasser nicht weiterlaufen.

Gartenpflege

Regen zur rechten Zeit - das wünschen sich nicht nur Landwirte, sondern auch Gartenbesitzer und -betreiber. Doch meistens kommt es anders; wenn die Pflanzen das Wasser benötigen, herrscht möglicherweise tagelang Trockenzeit. Und dann wird mit Trinkwasser nachgeholfen. Aber man sollte den Garten nie bei größter Hitze sprengen, denn viel Wasser dringt erst gar nicht in den Boden ein, sondern verdunstet sofort oder sickert ungenutzt in den Boden.

Viel besser ist es, in einem oder mehreren großen Gefäßen Regenwasser zu sammeln. Das kann ruhig länger ungenutzt stehen und erfüllt dann immer noch seinen Zweck.

Das Gießen der Pflanzen sollte auf die Abendstunden verlegt werden. Beachten Sie hierbei die Bedarfsmengen der Pflanzen.

Handeln Sie umweltbewusst und verzichten Sie auf das Rasensprengen. Ein während der Trockenzeit gelb gewordener Rasen erholt sich wieder.

Im Zweifelsfall gibt Ihnen sicher auch ein Gärtner Auskunft, wie lange Blumen, Sträucher und Rasen ohne Wasser auskommen.

Autopflege

Wer sein Auto an der Straße wäscht, verschmutzt damit die Umwelt, denn die Straßenentwässerung mündet häufig in den nächsten Bach, Fluss oder See.

Nutzen Sie daher moderne Waschanlagen; sie sind umweltfreundlich und wassersparend (Wasser wird durch Filterung mehrmals genutzt).

Sollten Sie trotzdem Ihr Auto zuhause waschen, benutzen Sie anstatt Schlauch und Bürste doch lieber Schwamm und Eimer.

Und, Hand aufs Herz, muss Ihr Auto jede Woche gewaschen werden? Reichen nicht vielleicht auch alle zwei oder sogar drei Wochen?

Tropfende Wasserhähne

Ein tropfender Wasserhahn kann schon ganz schön auf den Nerv gehen. Dabei wurde meist nur vergessen, ihn richtig zu verschließen. Ist er allerdings defekt, nützt auch ein kräftiges Drehen nicht mehr. Dann hilft nur noch eine Reparatur. Scheuen Sie nicht die Installateur-Rechnung, wenn Sie sich das Auswechseln einer Dichtung nicht selbst zutrauen, denn bei einem tropfenden Hahn geht mehr Trinkwasser verloren, als man gewöhnlich annimmt (20 Tropfen pro Minute sind rd. 5.000 Liter im Jahr, was sich auch auf die Höhe der Abwassergebühr auswirkt).

Fließend Wasser nicht zum Kühlen

Limonade und Bier schmecken meistens kalt am besten. Für die richtige Temperatur sollte jedoch der Kühlschrank sorgen und nicht etwa das Wasser, das man minuten- oder gar stundenlang über die Flaschen laufen lässt. Das ist reine Verschwendung. Wenn in der Nähe kein Kühlschrank steht sollte man lieber einmal ein etwas wärmeres Getränk zu sich nehmen.

Warmwasserkreislauf

Durch die heutige Isoliertechnik von Warmwasserleitungen ist der Wärmeverlust auch bei längeren Warmwasserkreisläufen minimal. Somit kann das Warmwasser sehr nahe an die Armaturen herangeführt werden. Damit wird kurzfristig nach Aufdrehen der Warmwasserarmaturen auch tatsächlich heißes Wasser ankommen. Somit reduziert sich der Wasserverbrauch dadurch, dass das Wasser nicht länger laufen muss, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.

Reduzierter Betriebswasserdruck

Ein hoher Betriebswasserdruck macht es schwierig, die gewünschte Wassermenge zu dosieren, insbesondere bei der Entnahme von kleineren Wassermengen. Durch Reduzierung des Betriebswasserdruckes auf das jeweils notwendige Maß kann hierdurch mit Sicherheit Wasser eingespart werden.

Wohnungswasserzähler

Mit einem eigenen Wohnungswasserzähler (Zwischenzähler) können Sie auch in einem Mehrfamilienhaus Ihren Wasserverbrauch gut kontrollieren.

In den neuen Bundesländern wurden nach der Wiedervereinigung erstmals Wasserzähler installiert. Der Verbrauch ging spontan um rd. 25 % zurück. Ähnliche Ergebnisse sind in den alten Bundesländern bei Einbau von Wohnungswasserzählern in Wohnblocks festgestellt worden.

Jedoch wirkt ein Wohnungswasserzähler wassersparend nur in dem Bereich, wo durch eine Änderung des Verhaltens der Menschen im Umgang mit dem Wasser Einsparungen möglich sind. Dies trifft z.B. bei der Instandhaltung von Armaturen, beim Putzen von Gemüse unter laufendem Wasser, bei häufigerem Duschen als Baden und bei Benutzung von Spartasten bei der Toilettenspülung zu.

Wasserkreislauf (Mehrfachnutzung)

Bei der Industrie lassen sich wesentliche Einsparungen im Trinkwassergebrauch durch Wasserkreisläufe erzielen.

Die Einführung solcher Wasserkreisläufe in Haushalten wird jedoch wegen nicht unerheblicher hygienischer Bedenken kontrovers diskutiert.

Trotzdem hierzu einige Zahlen: Baden, Duschen, Wäschewaschen und Geschirrspülen machen zusammen etwa 51 % des Gesamtwasserverbrauchs im Haushalt aus; die Toilettenspülung dagegen nur 31 %. Der ganze Kreislauf könnte ein geschlossenes System bilden, so dass die einzige offene Wasserfläche das Restwasser in der Toilettenschüssel bleiben würde. Durch den Überschuss an "Grauwasser" (bereits benutztes Wasser) würde das Wasser im Sammelbehälter nicht stagnieren, so dass immer frisches Wasser für die Spülung der Toiletten zur Verfügung stünde.

Trinkwasserersatz durch Betriebswasser oder Regenwasser

In Haushalten kann der Ersatz von Trinkwasser in Frage kommen für Toilettenspülung, Wäsche waschen, Gartenbewässerung und Autopflege. Für die Bereiche Trinken und Kochen, Körperpflege, Baden und Duschen sowie für Geschirrspülen ist ein Ersatz des Trinkwassers aus hygienischer Sicht nicht denkbar bzw. nach der Trinkwasserverordnung ausgeschlossen. Obwohl in einigen Bundesländern ein Trinkwasserersatz für Wäschewaschen und Raumpflege empfohlen ist, ist dies insofern problematisch, weil die Waschmaschinen und Entnahmestellen meistens im Bereich der Räume für Körperpflege oder für Essenszubereitung sind und eine einwandfreie Trennung des Betriebswassers vom Trinkwasser problematisch sein könnte, obwohl sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Außerdem können Inhaltsstoffe des Betriebswassers in die Wäsche gelangen und so Allergien hervorrufen. Solche Inhaltsstoffe sind Zink von Blechdächern sowie anderen Metalle, die aus dem Staubniederschlag auf den Dächern ausgewaschen werden. Bei Eternitdächern ist es noch völlig ungeklärt, ob und in welchen Mengen Asbestfasern ins Betriebswasser gelangen und nach dem Wäschetrocknen frei werden.

Bei der Regenwassernutzung ist zu beachten, dass der Niederschlag ungleichmäßig über das Jahr verteilt ist und es in der Regel nicht möglich ist, Jahresausgleichsspeicher zu bauen. Einige konkrete Berechnungen bezogen auf die durchschnittlichen Niederschlagsverteilung über das Jahr und den kontinuierlichen Bedarf an Wasser für die Toilettenspülung ergaben, dass auch unter Einschaltung eines Zwischenspeichers 50 bis 90 % des Bedarfs an Wasser für die Toilettenspülung durch Regenwasser gedeckt werden kann.

Es ist jedoch zu beachten, dass

  • eine direkte Verbindung von Regenwasseranlagen mit Trinkwasseranlagen verboten ist,
  • das Einleiten von Trinkwasser in die Regenwasseranlage, z.B. in den Sammelbehälter bei lang anhaltender Trockenheit, nur über einen freien Auslauf (im freien Gefälle) erfolgen darf,
  • die Verwechslungsgefahr von Regenwasser mit Trinkwasser besonders für Kinder (z.B. an der Gartenzapfstelle) gegeben ist (farbliche Kennzeichnung und Hinweisschilder) und
  • die Funktion auf Dauer nur erhalten bleibt, wenn die Anlage regelmäßig und ordnungsgemäß gewartet wird.
Wassersparmaßnahmen bei Großgewerbe und Industrie

Großgewerbe und Industrie beziehen auch Wasser aus der öffentlichen Wasserversorgung. Sie benutzen das Trinkwasser im wesentlichen in Bereichen, für die es auch in Haushalten und Kleingewerbe benutzt wird. Für diese Bereiche gelten die selben Möglichkeiten wie für den Haushalt und Kleingewerbe, wie oben ausgeführt.

In der Produktion wird heute wenig Trinkwasser verwendet. Von Fall zu Fall zeigt es sich aber, dass immer noch ein Einsparpotential vorhanden ist.

Z.B. wurde bei einer Untersuchung bei einem Fruchtsafthersteller allein durch die Umstellung der Produktion auf Kreislaufnutzung 25.000 cbm Trinkwasser pro Jahr eingespart.

Auch hierbei ist zu bedenken, dass sich diese Einsparung von Trinkwasser auf die Höhe der zu zahlenden Abwassergebühren auswirkt.

Allgemeiner Hinweis

Um einer undichten Stelle im häuslichen Wasserkreislauf auf die Schliche zu kommen, können Sie den Wasserzähler auch mal beobachten, wenn keine Zapfstelle benutzt wird (z.B. in den späten Abend- oder Nachtstunden). Wenn alle Zapfstellen geschlossen und dicht sind, darf sich der kleine rote Stern (teilweise auch Dreiecke) in der Wasseruhr nicht bewegen. Sollte dies jedoch der Fall sein, ist in Ihrem System eine undichte Stelle. Hier sollten Sie dann kurzfristig Abhilfe schaffen.

Wassersparen heißt auch Energie sparen

Zur Erwärmung von Trinkwasser zum Duschen/Baden, Händewaschen und Spülen bedarf es eines großen Energieaufwandes; er kann bei sparsamem Wasserverbrauch und bei Verwendung moderner Geräte erheblich verringert werden. So beläuft sich z.B. der Energieaufwand für die Erwärmung von 1 cbm Wasser mit einer Ausgangstemperatur von 10 ° C auf die Gebrauchstemperatur von 37 ° C ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen Geräteverluste auf 31 kWh.

Sonstige Tipps über den Umgang mit Wasser

Kalkausfall kann man dadurch verhindern, dass man das Wasser nicht über 60 ° C erhitzt. In den meisten Fällen kommt man im Haushalt mit Temperaturen unter 60 ° C aus. Stellen Sie den Heißwasserbereiter daher auf Stufe II (Mittel) ein. Dann liegen Sie unter 60 ° C. Am Waschbecken reichen meist 40 ° C aus (Stufe I).

Sind Kaffeemaschinen, Heißwassergeräte, Wassertöpfe oder Duschköpfe verkalkt, helfen spezielle Entkalkungsmittel, die überall im Handel angeboten werden oder bedienen Sie sich der reinigenden Kraft der natürlichen Zitronen- oder Essigsäure bzw. einer aufgekochten Mischung aus Salz und Essig. Ansonsten sollten Sie regelmäßig (etwa alle zwei Jahre) Ihre Heißwassergeräte von einem Fachinstallateur warten lassen.

Braunes Wasser kann auftreten, wenn das Wasser eine zeitlang z.B. während der Nacht- in den Leitungen steht und dann plötzlich durch Benutzung der Zapfstellen bewegt wird. Es handelt sich um Ablagerungen im Rohrnetz, die hygienisch völlig unbedenklich sind. Sie erhalten wieder klares Wasser, wenn Sie den Wasserhahn für kurze Zeit voll aufdrehen. Das gilt auch für warmes oder fad schmeckendes Wasser.

Sollte Ihr Wasser mal milchig trüb aussehen, ist dies völlig unbedenklich, denn es handelt sich hierbei lediglich um kleine Sauerstoffbläschen, die nach kurzem Stehen lassen verschwunden sind.

Kalk im Wasser ist gesund

Der Grund: Kalkhaltiges Wasser enthält die beiden lebenswichtigen Mineralien Calcium und Magnesium.

Enthält das Trinkwasser viel Calcium und viel Magnesium (Sammelbegriff hierfür ist "Härte"), spricht man vom harten Wasser; enthält es wenig, dann haben wir es mit weichem Wasser zu tun. Calcium ist ein wichtiger Baustein für Knochen und Zähne und ist unverzichtbar für die Blutgerinnung. Magnesium wirkt auf die Nerven und Muskulatur. Fehlt es im Körper, kommt es zu Muskelkrämpfen. Magnesiummangel begünstigt auch die Verengung von Arterien sowie den Herzinfarkt.

Wasserenthärtungsanlagen können teilweise sogar gesundheitsschädlich sein, da bei einer Enthärtung diese lebenswichtigen Mineralstoffe mit entzogen werden.

Die Wasserhärte in Barntrup lag in den letzten Jahren etwa zwischen 15 und 17 ° deutsche Härte, entsprechend Härtebereich 3 nach dem Waschmittelgesetz.

Trinkwassergefährdung durch Nitrat

In den letzten Jahren ist der Nitratgehalt des Trinkwassers zu einem immer größer werdenden Problem geworden. Dieses erst recht ab dem Inkrafttreten der neuen Trinkwasserverordnung, in der der zulässige Höchstwert auf 50 mg/l herabgesetzt worden ist.

Bei vielen Wasserversorgungsunternehmen und Privat-Brunnen ist diese Grenze bereits erreicht und teilweise schon überschritten.

Der Nitratwert des Barntruper Trinkwassers lag in den letzten Jahren zwischen 10 und 45 mg/l.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der Nitratgehalt im Trinkwasser überwiegend aus einer Überdüngung der landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen entsteht.

Deshalb die Bitte an die Gärtner und Landwirte:

Düngung nur in den zugelassenen und unbedingt erforderlichen Mengen und Zeiten durchführen, denn auch Sie sind Verbraucher von Trinkwasser. Eine Überdüngung sollte daher auch in Ihrem eigenen Interesse vermieden werden.

Gewässerschutz (Trinkwasserschutz) beginnt bei jedem im Haushalt

Beim Umgang mit dem Wasser sollte uns immer bewusst sein:

Unser "Lebensmittel Nr. 1 " wird nicht verbraucht, sondern gebraucht. Der Mensch kann kein "neues" Wasser produzieren, er kann es nur aus dem Kreislauf entnehmen, aufbereiten und nach der Nutzung diesem Kreislauf, mehr oder weniger verschmutzt, wieder zuführen. Alle Stoffe, die wir ihm zufügen, beeinträchtigen über den natürlichen Wasserkreislauf seine Qualität, die es unbedingt zu erhalten und vielleicht sogar noch zu verbessern gilt.

Wir alle können auch im Haushalt mithelfen, die Belastung des Wassers möglichst gering zu halten. Denn ein großer Teil der wassergefährdenden Stoffe kommt aus dem Haushalt. Sie sind enthalten in Reinigungs-, Putz- und Waschmitteln, Körperpflegeprodukten, Lacken, Farben und Lösungsstoffen, Medikamenten und Mineralölen.

Beachten daher auch Sie folgende Tipps:

  • - Alternative Waschmittel dann verwenden, wenn die Waschkomponenten (Basiswaschmit-tel, Enthärter, und evtl. Bleichmittel) auf Wasserhärte und Verschmutzung abgestimmt werden können.
  • Geben Sie nie mehr Waschmittel in die Wäsche als unbedingt erforderlich; beachten Sie die Dosierangaben auf dem Waschmittelpaket.
  • bei leicht verschmutzter Wäsche kann die Waschmittelmenge bis zu 25 % reduziert werden.
  • verzichten Sie möglichst auf Vollwaschmittel, sie sind nur bei Kochwäsche (95 C) sinnvoll.
  • Nehmen Sie Feinwaschmittel. Sie sind für alle Waschprogramme bis 60 ° C geeignet und schonen dabei die Umwelt.
  • Verzichten Sie auf Weichspüler und Waschverstärker
  • Bevorzugen Sie Textilien aus Naturfasern (Leinen, Baumwolle, Zellulosefasern, Wolle, Seide), da diese weniger anschmutzen und besser zu lüften sind.
  • Als Hobbygärtner sollten Sie vorsichtig mit chemischem Dünger und Pflanzenbehandlungsmitteln umgehen, denn was bei uns in den Boden sickert, kommt irgendwann durch den Wasserkreislauf zu uns zurück. Komposthaufen und Humus sind bessere Alternativen. Schädlinge kann man auch auf natürliche Weise bekämpfen: Durch Pflanzung einheimischer Sträucher und Bäume, die Nutzinsekten einen Lebensraum bieten, sowie die durchdachte Wahl von Mischkulturen beim Gemüseanbau. Blattläuse kann man mit Brennesselbrühe oder Marienkäfern den Garaus machen.
  • Abfallstoffe (Zigarettenkippen, Essenreste, Wattestäbchen, Tampons, Binden, Slipeinlagen oder ähnliches) gehören in die Mülltonne, nicht in die Toilette. Sie verstopfen die Kanalisation und müssen mit viel Mühe und Kosten wieder entfernt werden.
  • Bringen Sie Farb-, Lack- und Lösungsmittelreste, Öl (1 Liter Öl, das ins Grundwasser gelangt, macht 1 Million Liter Grundwasser ungenießbar!), verbrauchte Batterien und Medikamente zu den öffentlichen Sondermüllsammelstellen.
  • Bei Verstopfung von Wasch- oder Toilettenbecken hilft meistens ein Saugheber aus Gummi statt Chemikalien.
  • Verzichten Sie auf Beckensteine zur Geruchsverbesserung. Sie nutzen niemandem, aber belasten die Umwelt.
  • Mit Wasser und Bürste lassen sich oft die gleichen Ergebnisse erzielen wie mit Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
  • benutzen Sie nur dann Fleckenwasser, wenn Seife, Essig oder Feinwaschmittel nicht helfen.
  • beschränken Sie Ihr Reinigungssortiment auf einen Allzweckreiniger, ein mildes Spülmittel und ein Scheuerpulver.
Frostsicherheit des Wasseranschlusses:

Das Wasserwerk rät seinen Kunden, im Hinblick auf im Winter auftretende Kältewellen, Wasserleitungen und Wasserzähler in ungeheizten Räumen besonders zu schützen, d.h. frostsicher zu machen, um Rohrbrüche zu vermeiden, da der Anschlussnehmer für die Frost-Sicherheit Sorge zu tragen hat und bei sich bei Nichtbeachtung schadenersatzpflichtig macht. Folgende Maßnahmen sind möglich:

  • Kellerräume bei Frostgefahr heizen, offene Kellerfenster abdichten und die Leitungen mit Dämmstoffen umwickeln
  • nicht benutzte oder freiliegende Leitungen entleeren,
  • bei Leitungen, die nach außen führen (beispielsweise in den Garten), auf jeden Fall den Hahn abdrehen und wenn möglich entleeren. Lassen sich gefährdete Wasserleitungen nicht schützen (z.B. in schlecht gedämmten Außenwänden), heißt es bei extremen Minusgraden
  • Notbremse ziehen: Das Wasser einfach ganz leicht laufen lassen. Die Kosten für den Mehrverbrauch an Trinkwasser sind in der Regel geringer als für die Beseitigung des Schadens.
Hat unser Trinkwasser eine Zukunft?

Wasser ist in unseren Breitengraden genügend vorhanden. Die Qualität unseres Trinkwassers hängt jedoch in hohem Maße von unserem Umgang mit dem unersetzbaren Lebens-mittel Nr. 1 ab.

Daher muss jeder, auch Sie, seinen Teil zum Gewässerschutz beitragen und dafür Sorge tragen, dass auch unsere Enkel und Urenkel noch ausreichend und gesundes Trinkwasser nutzen dürfen.

Ansprechpartner: Wasserversorgung

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Dienstag08.00 - 12.00 Uhr
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Donnerstag08.00 - 12.00 Uhr
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Freitag08.00 - 12:00 Uhr


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